Durch die nun fast komplette Fertigstellung des Neubaugebietes Gangelt Nord IV hat sich die ohnehin für die Anwohner unerträgliche Verkehrssituation in der Einhardstraße/ Wolfsgasse wegen der erheblichen Erhöhung des Verkehrsaufkommens in den letzten Monaten nochmals verstärkt.
Durch die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer wird das Tempolimit von 30 km/h missachtet. Verstöße nach § 12 Abs. 3a Nr. 1 StVO durch parkende LKW und Busse im Wohngebiet und Landwirte, die zur Erntezeit bis weit in die Nacht mit ihren schweren Landmaschinen durch die Einhardstraße/ Wolfsgasse rasen, führten dazu, dass das Straßenverkehrsamt Kreis Heinsberg nach Beschwerde eines Anwohners eine Verkehrszählung/ Geschwindigkeitsmessung in der 47.-49. Kalenderwoche 2015 im Bereich der Wolfsgasse Nr. 10 und in der Einhardstraße (Höhe Kindergarteneingang) durchgeführt hat.
In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 01.03.2016 stand das Thema zur Beratung auf der Tagesordnung. Laut den Angaben in der Sitzungsvorlage haben die Messungen ergeben, dass sich weniger als 15 % der dort verkehrenden Verkehrsteilnehmer sich an die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit hält. Demzufolge seien laut den Ausführungen der Verwaltung Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung notwendig.
Wer bei dieser Ausschusssitzung anwesend war, glaubte bei den Ausführungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Milthaler an einen verfrühten Aprilscherz. Anstatt über eine Lösungsmöglichkeit zur Behebung der massiven Verkehrsverstöße zu diskutieren, erwägte der CDU-Fraktionsvorsitzende die Aufhebung der Zone 30. Hallo Herr Milthaler, geht`s noch???
Beim Antrag zur Öffnung der Hastenrather Straße hatten Sie ausgeführt: „Wir haben lange darüber geredet, sicher ist, dass wir keinem wünschen, dass dort etwas passiert.“ Und jetzt wollen Sie die Zone 30 unmittelbar an einem Kindgarten in eine Zone 50 umwandeln, wo ohnehin laut den Messergebnissen gerast wird?
Entweder hat die CDU Fraktion sich nicht mit den Gegebenheiten vor Ort und den Sitzungsunterlagen beschäftigt oder sie hat wohlmöglich die Messergebnisse nicht richtig deuten können! Jedenfalls war auffällig, dass von keinem Mitglied der anderen Fraktionen moniert wurde, dass die Messergebnisse der zweiten Messstelle (Wolfsgasse) dem Ausschuss von der Verwaltung – warum auch immer – vorenthalten worden sind. Die UB Fraktion hatte diese schon vor der Sitzung bei der Verwaltung angefordert.
Neben der Nichteinhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeit war eine erstaunlich hohe Anzahl von Fahrzeugen erkennbar, die dort tagtäglich fahren. In der Einhardstraße wurden täglich bis zu 1.800 Fahrzeugen und in der Wolfsgasse bis zu 1.200 Fahrzeuge gezählt. Dabei kann es sich nicht nur um den Anwohnerverkehr handeln! Es scheint so, als ob der Bereich Einhardstraße/ Wolfsgasse als Abkürzung zum Umgehen der Heinsberger Straße und Sittarder Straße genutzt werden. Und wer nach Abkürzungen sucht, drosselt höchstwahrscheinlich auch nicht seine Geschwindigkeit, weil er/ sie es ja eilig hat! Anders kann sich die UB Fraktion die um 14:00 Uhr gefahrene Höchstgeschwindigkeit von 94 km/h in einer Zone 30 nicht erklären.
Da nach der Aussage der Verwaltung Maßnahmen zur Gechwindigkeitsdämpfung notwendig sind, fordert auch die UB Fraktion den Bereich Einhardstraße/ Wolfsgasse durch entsprechende Maßnahmen für den Durchgangsverkehr unattraktiv zu machen.