Hastenrather Straße

In der Geilenkirchener Zeitung vom 09.12.2013 und vom 13.12.2013 wird über die seit 10 Jahren existierende Sperrung der Hastenrather Straße berichtet. Bereits im März 2012 hatte die UB-Gangelt einen Antrag gestellt, die Straße ab der Zufahrt Hof Grootfeld als Einbahnstraße mit Ausfahrt in Richtung Hastenrath zu öffnen (siehe hier). Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Die UB-Gangelt hatte den Antrag auf Öffnung der Hastenrather Straße als Einbahnstraße ab dem Hof Grootfeld gestellt, weil die seit Jahren gesperrte Straße eine mit Steuergeldern gebaute Sackgasse darstellt, deren Nutzen nur noch als verkehrsberuhigte Zone für die dortigen (vielleicht privilegierten ?) Anlieger zu sehen ist. Nach Ansicht der UB-Gangelt wäre zur Entlastung der B 56 und zur Reduzierung des Unfallrisikos im Bereich der Zufahrt zu den Geschäftsbetrieben eine beinahe kostenneutrale Öffnung der Hastenrather Straße umsetzbar gewesen.

Der Antrag wurde in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 22.05.2012 mehrheitlich durch die CDU-Fraktion und dem Bürgermeister abgelehnt.  Begründet wurde die Ablehnung damit, dass die Sperrung erfolgt sei, weil die Einmündung der Hastenrather Straße im Bereich der Sittarder Straße ein Unfallschwerpunkt gewesen sei. An dieser Situation habe sich bis zur Ablehnung des Antrages nichts geändert.

Unterstützt wurde die ablehnende Haltung zusätzlich durch ein Schreiben des Straßenverkehrsamtes Heinsberg vom 16.05.2012 an den Bürgermeister, das dieser erst in der Sitzung aus dem Ärmel gezogen und den Ausschussmitgliedern überraschend vorgelegt hat. Darin bestätigte das Straßenverkehrsamt sogar ausdrücklich, dass es sich bei der im Amtsdeutsch bezeichneten Abbindung der Straße um eine abgestimmte Maßnahme zwischen BM Tholen, der Kreispolizeibehörde und dem Straßenverkehrsamt als Anordnungsbehörde gehandelt habe. Dabei sei auch die Einmündungssituation berücksichtigt worden, weil es hier immer wieder zu Unfällen gekommen war.

Der Zeitungsberichterstattung kann nunmehr entnommen werden, dass dieser „Unfallschwerpunkt“ weder dem Kreis Heinsberg noch der Kreispolizeibehörde bekannt waren.

Laut Berichterstattung vom 13.12.2013 hat der Leiter des Straßenverkehrsamtes gegenüber der Zeitungsredaktion ergänzend mitgeteilt, dass eine Unfallhäufung nur im Jahr 1999 festgestellt worden ist.  Ab dem Jahr 2000 bis zur Sperrung der Straße im Jahr 2004 sei dies nicht mehr der Fall gewesen.

Nach dieser Aussage stellt sich umsomehr die Frage, weshalb die Hastenrather Straße im Rahmen einer „abgestimmten Maßnahme“ überhaupt gesperrt worden ist? Ist es nur Zufall, dass in zeitlichem Zusammenhang mit der Sperrung das Sondergebiet Einzelhandel mit mehreren Discountern eröffnet worden ist? Oder sollten bewusst die Verkehrsströme an diesem Sondergebiet vorbei geführt werden?

Nach der Ablehnung des Antrages hat die UB-Gangelt noch weiteren Schriftverkehr mit dem Kreisdirektor sowie dem Leiter des Straßenverkehrsamtes geführt. Ohne Benennung einer Gesetzesnorm wurde mitgeteilt, dass die beantragte Einrichtung einer Einbahnstraße nach Abstimmung mit der Kreispolizeibehörde weder notwendig noch zulässig sei. Pauschale Argumente, wie „mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung“ und die allgemein nachlassende
Akzeptanz der Verkehrsregelungen wurden zur Begründung angeführt. Auf den Vorschlag, eine Ortsbesichtigung durchzuführen, wurde gar nicht eingegangen.

Weiterhin unbeantwortet geblieben ist nach den Berichterstattungen in der Tagespresse, weshalb die Sperrung der Hastenrather Straße („Kein Unfallschwerpunkt“) tatsächlich vorgenommen wurde?

Die UB-Gangelt prüft derzeit, ob ein erneuter Antrag auf Öffnung der Hastenrather Straße gestellt werden soll.

12 Gedanken zu „Hastenrather Straße

  1. Das Verhalten würde ich als politische Demenz bezeichnen.

    An was soll der Wähler noch glauben, wenn die Anhänger der christlichen Partei eher antichristlich handeln und Gebote wie „du sollst nicht lügen“ keine Bedeutung haben?

  2. Aber warum hat die UB-Gangelt nichts weiter mehr unternommen?
    Jetzt haben ihr andere die Butter vom Brot genommen und das Thema richtig an die Öffentlichkeit gebracht – siehe Geilenkirchener Zeitung!

  3. Liebe Gangelter Bürgerin,

    haben Sie den Beitrag nicht richtig gelesen?
    Die UB-Gangelt hat auch nach der Ablehnung im Ausschuss noch weiteren Schriftverkehr mit den zuständigen Behörden geführt.
    Eine Notwendigkeit bzw. Zulässigkeit zu einer Einbahnstraßenregelung wurden von den Behörden nicht gesehen.
    Abweichend von den damaligen Aussagen („Berücksichtigung der Einmündungssituation wegen Unfälle“) haben diese Behörden nunmehr über die Presse mitgeteilt, dass ein Unfallschwerpunkt an dieser Stelle nicht bekannt ist.
    Nach den damaligen Äußerungen im Schriftverkehr und der Ablehnung des Antrages gab es also keinen Grund, weitere Schritte zu unternehmen, da wir immer noch in demokratischen Verhältnissen leben, wo der Mehrheitsbeschluss entscheidend ist.

    Auch haben wir keinen Einfluss darauf, was wann über die Presse mitgeteilt wird. Unser Antrag ist in 2012 in einer öffentlichen Sitzung verhandelt worden. Eine Berichterstattung darüber durch den anwesenden Pressevertreter ist jedoch – aus welchen Gründen auch immer – nicht erfolgt.

    Nach den nunmehr vorliegenden Erkenntnissen, wird derzeit geprüft, ob eine erneute Antragstellung zu diesem Thema vorgenommen wird.

  4. Lieber Herr Schröder, ich kann ihre Begründung nicht verstehen. Viele Hastenrather und andere Bewohner,z.B. aus Saeffelen, auch nicht. Wenn man merkt, daß was faul ist, soll man doch den Bürgern bescheid geben, finde ich. Das haben jetzt die andern gemacht.

  5. Bin hierher gezogen und durch den Zeitungsbericht und euren Flyer auf eure Seite aufmerksam geworden. In der Zeitung steht leider nicht viel. Dafür gibt es hier viel News zur Politik in Gangelt. Macht weiter so!

  6. Hallo Rudi,
    du solltest den Bericht oben mal lesen, dann wirst Du
    verstehen das hier was ganz groß Faul ist.
    Hier wurde Ohne Grund eine öffentliche Straße gesperrt.
    In der Zeitung stand ja auch das der Kreis Heinsberg
    keinen Grund zur Sperrung hat.

  7. Franz, kann nicht erkennen was daran faul sein soll.
    Die Straße ist dann eben nicht wegen Unfallgefährdung gesperrt worden.
    Es gibt bestimmt andere Gründe für die Sperrung. Ich finde es gut wenn der Verkehr nicht die Wohngebiete belastet.
    Was soll denn die Aufregung. Hat in den letzten 10 Jahren auch keinen interessiert.

  8. Lieber Rudi, Sie sollten sich besser informieren – vor allem wer da wohnt und das seit Jahren auch besonders ruhig!
    Eine “ Keinbahnstraße“ braucht es nicht zu geben!!!

  9. Ist denn schon bekannt, was der Bürgermeister mit diesem Antrag macht, und entscheidet dann der Gemeinderat vielleicht neu darüber? 10 Jahre Sperrung und damit Ruhe für die Anwohner reicht doch – oder?

  10. Heute steht in der Geilenkirchener Zeitung das Ergebnis, was bei der Sitzung vom Bauausschuss herausgekommen ist. Die Öffnung wurde natürlich abgelehnt, weil ja die Mehrheit der Ratsherren sich nicht von Bürgern sagen lassen wollen, wo es lang geht! Jan Mönch hat in seinen zusätzlichen Ausführungen ganz richtig die Selbstgefälligkeit der CDU und des Bürgermeisters angeprangert!

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