Strukturvision Schiefergas in den Niederlanden (Fracking)

Der Bürgermeister wurde von allen Ratsmitgliedern mit der fristgerechten Abgabe der gemeindlichen Stellungnahme beauftragt, in der die ablehnende Position zum Thema Fracking zum Ausdruck gebracht werden soll.


Hintergrund dafür ist, dass der niederländische Staat eine Konzeption für die Schiefergasgewinnung entwickelt. Dabei wird auf der Suche nach neuen Fördermöglichkeiten von Erdgas mit dem umstrittenen Frackingverfahren ein Fördergebiet an der Grenze zur Bundesrepublik in Betracht gezogen.
Vereinfacht dargestellt, ist Fracking eine Methode zur Erzeugung von Rissen im Reservoirgestein im tiefen Untergrund, mit dem Ziel, dass dort lagernde Gase oder Flüssigkeiten leichter und beständiger zur Bohrung fließen und gewonnen werden können. Beim Fracking wird eine Stützmittelflüssigkeit (3 bis 12 verschiedene Chemikalien, u.a. Biozide) in eine meist mehrere hundert Meter tiefe Bohrung gepresst. Der hierbei im zu frackenden Bereich erreichte Druck muss die geringste im Gestein anliegende Spannung überschreiten. Wenn dies der Fall ist, drückt die Flüssigkeit das Gestein auseinander. Das Stützmittel verbleibt in den Gesteinsrissen und hat die Aufgabe, diese gegen den anstehenden Gesteinsdruck offenzuhalten.
Wie bei allen Bohrtechniken bestehen beim Fracking erhöhte Umweltrisiken (Verunreinigung des Grundwasser durch die Chemikalien, etc.). Darüber hinaus befürchten Kritiker, dass neben den kleinen und gewollten Mikrobeben auch größere Erdbeben ausgelöst werden.

Die UB Gangelt ist der Ansicht, dass die möglichen Folgen von Fracking noch viel zu wenig erforscht sind, als dass man einem solchen Verfahren zustimmen könnte. Beim Fracking reden wir über eine brutale Zerstörung von Gesteinsschichten unter Einsatz von giftigen Chemikalien mit weitreichenden Auswirkungen auf unsere Umwelt. Und diese Umweltschäden machen auch vor Grenzen keinen Halt!
Auch wenn das niederländische Wirtschaftsministerium versichert, es lägen noch keine konkreten Pläne für ein Fracking in der Grenzregion vor, so können wir davon ausgehen, dass die wirtschaftlichen Prognosen und Machbarkeitsstudien bereits vor der Standortsuche abgeschlossen worden sind. Denn schließlich gehören die Niederlande nach Norwegen zum wichtigsten Erdgasförderland Europas. Wenige Cent Gewinn am Kubikmeter genügen den profitgierigen Ölkonzernen bereits, wenn es die Menge macht.
Der eigentliche Skandal ist aber, dass sich Behörden willig dem Diktat großer Konzerne unterordnen, anstatt für ihre Bevölkerung Sorge zu tragen, der eigentlichen Primäraufgabe. In Zeiten, in denen wir aus behördlicher Umweltsorge Umweltplaketten kaufen müssen und unser Müll in unterschiedliche Tonnen sortiert werden muss, ist es nicht nachvollziehbar, dass für derartige, risikobehaftete Vorhaben die bergrechtlichen Genehmigungen erteilt werden.

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